Ein Ausflug zum Roßfeld-Höhenring Ansicht der Roßfeld-Ring-Höhenstraße

Schönstes Oktoberwetter und ein geplanter Besuch bei meiner Freundin in einem winzigen Dorf bei Wasserburg. Da hat sich ein kleiner Umweg über Berchtesgarden zum Roßfeld-Höhenring geradezu angeboten.

Ansicht der Roßfeld-Ring-Höhenstraße Früh morgens breche ich bei schönstem Sonnenschein in München auf. Über Kloster Schäftlarn geht es gen Süden nach Tölz und von da immer ostwärts über Tegernsee, Schliersee, Bayrischzell, Sudelfeld nicht gerade schnurstracks aber doch einigermaßen flott Richtung Berchtesgarden. Bis auf die Strecke Niederndorf – Reit im Winkel durch Österreich fahre ich die Deutsche Alpenstrasse.

Die wurde noch zu einer Zeit gebaut, als die Deutschen das Auto verehrten und deren Fahrer über gut angelegte Straßen zu den schönsten Stellen der Alpen bringen wollten, ungeachtet eines noch nicht entdeckten grünen Gewissens. Da auch nicht mal so viele Autos unterwegs sind, ist es denn auch mit dem Motorrad eine Wonne dort lang zu fahren. Wie die Bezeichnung erahnen lässt, handelt es sich bei der B305 um eine Bundesstraße, die aber in anmutigen Kurven durch die wunderschöne Bergwelt der bayrischen Alpen bis in den letzten Zipfel Bayerns führt. Die Stecke zwischen Marquartstein vorbei an Ruhpolding über Ramsau nach Berchtesgarden ist auch fast ohne Ortsdurchfahrten und wunderbar für flottes Surven geeignet.

Blick hinab ins Salzburger Land Dort im Berchtesgardener Land liegt nicht nur ein Nationalpark mit dem türkiesgrünen Königssee und dem mächtig darüber dräuenden Watzmann, sondern auch eine Perle von Bergstrecke, dem Roßfeld-Höhenring. Eben aus benannter Auto-phorie-Zeit stammend wurde der Rossfeld-Höhenring einst als Bergrennstrecke gebaut. Natürlich genügt sie nicht mehr heutigen Sicherheitsanforderungen für Rennstrecken. Geblieben ist daher eine Mautstraße in toller Landschaft, die viel Motorradspaß verspricht – und hält.

Der Abschnitt über den Grad Schon die Auffahrt ließ einst mein Anfängerherz schneller schlagen: 24% Steigung bei der Auffahrt Süd, die ich jetzt natürlich auch wieder wähle. Aber die Straße ist breit, kein Problem, auch nicht für Anfänger. Bei 900 Höhenmetern beginnt der Roßfeldhöhenring und führt mit einer guten Fahrbahn, griffigem Asphalt und schönen runden weiten wie engen Kurven und einigen wenigen Kehren bis hinauf auf 1600 m. Der Blick nach allen Seiten ist immer wieder atemberaubend. Auf der einen Seite das Panorama des Hohen Gölls, des Kehlsteins und zum Tennen- und Dachsteingebirge, auf der anderen Seite der Blick hinab ins Salzburger Land. Gerade auf der Scheitelstrecke kann man sich kaum entscheiden, zu welcher Seite man blicken soll. Der 17 Kilometer lange Ring gehört für mich zu den schönsten Motorrad-Strecken der deutschen Alpen.

Auf dem Weg nach Wasserburg lasse ich den schönen Hintersee bei Ramsau aus Zeitgründen links liegen, Hindenburg-Linde Blick zurück auf den Watzmann mache aber noch mal an der 1000-jährigen Hindenburg Linde halt. Der prächtige Baum and der B305 ist mir schon bei meiner ersten Tour hier vorbei aufgefallen, als ich im Gasthaus nebenan eingekehrt bin. Laut aufgestelltem Täfelchen hat die Linde mehr als 15 m Stammumfang. Ihr Laub leuchtet in der Sonne, die Krone ragt mächtig in den blauen Oktober-Himmel, ein schöner Anblick, den ich natürlich fotografieren muß, ebenso wie den Blick zurück zum Watzmann.

Dann eile ich vorbei am Chiemsee zu meinem Date in Wasserburg, zufrieden mit dem schönen Tourentag. Wie nett sich doch der Weg von München nach Wasserburg variieren lässt.



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