La Palma: Isla Bonita

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Dem Winter entfliehen, Sonne und Natur genießen abseits allzu großer Touristenströme - all das bietet La Palma, die kleine, beschauliche und weitgehend vom Massentourismus verschonte Insel der Kanaren mit ihrer heiteren Ursprünglichkeit und Beschaulichkeit, den schönen Wäldern und der grandiosen Caldera. Der Urlaub beginnt mit einer Verwechselung, der Flug ist nach Las Palmas gebucht statt nach La Palma. Na ja, immerhin hatte ich wenigstens nicht nach Palma de Mallorca gebucht und ein Extraflug bringt uns von Las Palmas auf Gran Canaria zu unserem Ziel La Palma, vorbei am schneebedeckten Teide auf Teneriffa.

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Touren

Santa Cruz

Tag 1: Orientierung

Caldera Noch immer hängt die dicke graue Passatwolke vom Tag unserer Ankunft am Berg und verbreitet Düsternis. Wir wollen die Wetterverhältnisse diesseits und jenseits des hohen Kamms erkunden, der eine Wetterscheide zwischen dem Osten und dem Westen der Insel bildet. Außerdem wollen wir sehen, wie hoch die Wolke reicht und ob nicht gar die Spitze der Insel, der obere Rand der Caldera, über den Wolken liegt.

Gefühlte 3888 Kurven führen hinauf nach Los Muchachos, durch einen Wald mit immergrünem Lorbeer und gelblichen Edelkastanien, bei denen gerade Herbst ist. Prachtvolle Kiefern mit langen Nadeln und vitalem, buschigem Aussehen treten erst vereinzelt auf, bis sie weiter oben die beherrschende Baumart bilden. Wir fahren durch einen lichten Kiefernwald mit fuchsrotem Boden aus einem dichten Teppich von Kiefernnadeln, der bis auf die Straße hinauswächst. Die bedauernswerten vertrockneten Farnwedel darauf sind ebenfalls fuchsrot.

Caldera Dann ist die Baumgrenze erreicht und wir sind ganz oben, am Rande der riesigen Caldera. Frostig und windig ist es, was die Wolken aber nicht daran hindert sich zäh zu halten. Flüchtige Wolkenlöcher erlauben schnelle Blicke hinunter zum Meer, in die Caldera oder auch hinüber zu den Observatorien. Mich beeindrucken besonders die beiden großen freistehenden mit Spiegeln ausgekleideten Halbschalen des MAGIC.

Puntagorda Nun ja, heute ist unser erster Tag auf der Insel, ein Erkundungs- und Orientierungstag. Wir werden die Caldera an einem anderen Tag mit hoffentlich besserer Sicht bewundern können.

Weitere 1000 Kurven bringen uns hinab auf die Nordwest-Seite, wo das Wetter freundlicher ist. Nach einem leckeren Ziegenragou in einem typischen ländlichen Gasthaus fahren wir weiter zum beschaulichen Örtchen Las Tricas, wo die Mandelbäume kurz davor sind, ihre zarten rosa Blüten zu öffnen. Vom Mirador des Miraflores in Puntagorda haben wir einen schönen Blick über die Gegend. Kleine bunte Häuser liegen in den Hang gestreut, zwischen Feldern, Büschen und Bäumen.

Hoch im Hang über dem Meer führt die Straße nach Los Llanos und durch den Tunnel geht es wieder nach Hause zu unserem Domizil in Los Cancajos.

Tag 2: Wandern im Lorbeerwald des Cubo de la Galga

Lorbeerwald Unser Ausflug in den Lorbeerwald startet in La Galga, das nur wenig nördlich von Santa Cruz de La Palma liegt. Beim kleinen Kirchlein St. Bartolome lassen wir das Auto stehen und laufen die Straße entlang bis zum Ausgangspunkt der Wanderung in den Cubo de la Galga. Vom Parkplatz geht es hinein in den Barranco, eine tiefe eingeschnittene, enge Schlucht. Augenblicklich umgibt uns eine grüne schattige Frische, das Tälchen atmet Feuchtigkeit, nur wenig entfernt von der Hauptstraße ist nur noch hohes Zwitschern und der Gesang von Amseln zu hören, der uns entlang des kleinen Baches bergan begleitet.

Verschiedene Arten von Lorbeerbäumen wachsen hier, sowie viele Edelkastanien, deren Laub den Boden bedeckt. Große Farnwedel hängen hier und da von den steilen Wänden der Schlucht, spärlich nur verirren sich vereinzelte Sonnenstrahlen hier hinab. Langsam aber stetig geht es bergan, während wir dem Verlauf des Barranco folgen. Leise gluckst Wasser, das aus steilen Felswänden austritt und kleine Biotope von Farnen und Moosen speist. Zweimal unterqueren wir ein Aquädukt durch kleine enge Durchbrüche.

Cubo de la Galga Fast bedauere ich es als uns der Weg hinaus aus dem Barranco und hinauf zum Mirador de la Somada Alta führt. Milde nachmittägliche Sonne und Wärme umfangen uns und der Mirador belohnt die Anstrengung des Aufstiegs mit einem schönen Blick über den Cubo de la Galga und über die bewirtschafteten Hänge hinab bis zum Meer. Kleine bunte Häuser sind in das helle Grün gestreut, am Rande des Ortes ist das kleine Kirchlein zu erkennen, von dem aus wir gestartet sind.

Durch einen dunklen Hohlweg geht es steil bergab, über dicke Steine, dass man sich fast in einem Bachbett wähnt. Dann erreichen wir die ersten Häuser und vorbei an verschlafenen Gärten, dösenden Katzen und kleinen huschenden Eidechsen geht es zurück ins Dorf und zu unserem Auto.

Müde aber hochzufrieden rollen wir wieder in Los Cancajos ein und verbringen die Zeit bis zum Abendessen auf der Terrasse, blicken aufs Meer und sehen den Tag verbleichen.

Tag 3: Spaziergang mit Aussicht – La Cumbrecita

Cumbrecita Eine leichtere Runde soll es heute sein, die unsere Knie und Waden schont. Die Beschreibung des Rundwegs bei La Cumbrecita im Süden der Caldera klingt verlockend.

Dank des Tunnels durch den Bergkamm ist der Weg dorthin auch nicht weit. Direkt hinter der Tunnelausfahrt biegen wir Richtung Nationalpark „Caldera de Taburiente“ ab, bis uns ein schwarzes Schild „Strada cerrata“ zum Grübeln bringt. Beim zweiten solchen Schild drehen wir und fahren zurück zum Besucherzentrum, wo man uns bestimmt sagen kann, was zu tun ist. Und tatsächlich informiert dort ein Aushang, dass die Straße wegen der geringen Zahl von Parkplätzen am Mirador gesperrt ist, und wer nicht per Internet einen Parkplatz reserviert hat, möge doch ein Taxi nehmen oder zu Fuß gehen.

Cumbrecita Taxifahren klingt nach einer sehr guten Idee und eines wartet bereits vor dem Besucherzentrum auf Fahrgäste. Für nur 8 Euro bringt es uns sicher und stressfrei die kleine, enge und kurvige Straße hinauf nach La Cumbrecita und vereinbart gleich mit uns eine Abholzeit in zwei Stunden.

Unser kleiner Rundgang von La Cumbrecita führt uns zu den beiden Aussichtspunkten Mirador Lomo de las Chozas und Mirodor de los Roques. La Cumbrecita ist ein kleiner Sattel auf etwa 1300 Metern Höhe und der Weg zu den Aussichtspunkten läuft im Hang zur Caldera entlang. Die Landschaft ist fantastisch. Auf Schritt und Tritt ergeben sich Blicke in die mächtige Caldera, die heute komplett wolkenlos unter einem mildblauen Himmel liegt.

Cumbrecita Wir wandern durch den lichtdurchfluteten Kiefernwald, der immer wieder einen dekorativen Vordergrund zu den mächtigen Wänden der Caldera und dem seitlich aufrangenden Roque de la Cumbrecita bildet. Leuchtend hellgrün schimmern die langen Nadeln in der Sonne, dunkelgrün in den schattigen Bereichen, grau-grün silbrig gegen das Licht. Ein dichter Teppich von herabgefallenen Nadel dämpft den Schritt.

Der Blick in die Caldera von beiden Miradores ist überwältigend. Sie ist bis zu zweitausend Meter tief und von unserem Standpunkt auf 1300 Metern Höhe blicken wir auf die über tausend Meter hohen Kesselwände im Halbrund uns gegenüber. Tief unter uns liegen wilde Klüfte, scharfe Grate und Felsnadeln, alles bedeckt von dem schönen Kiefernwald. Lange verweilen wir am Mirador de los Roques, dann geht es zurück zum Ausgangspunkt, wo unser Taxi schon auf uns wartet.

Wieder unten auf der Hauptstraße nehmen wir ein spätes Mittagessen in einem der typischen ländlichen Restaurants, dann geht es wieder durch den Tunnel nach Hause.

Tag 4: Auf den Spuren der Ureinwohner

Mirador de la Tosca Um auf den Spuren der Ureinwohner zu wandeln fahren wir die Küstenstraße, die Straße der Miradores, nach Norden und dann die Nordküste entlang. Am Mirador La Tosca machen wir einen kleinen Abstecher zu schönen alten Drachenbäumen, die etwas unterhalb der Straße bei einer kleinen Siedlung stehen. Steil geht es hinab, aber der kurze Weg lohnt sich für die schönen alten Bäume mit ihrer kompakten Krone aus verzweigtem Stamm und Blattrosetten.

Die Straße führt in vielen Kurven durch üppige Vegetation, in die sich mehr und mehr prächtige hohe Kiefernbestände mischen, je näher wir unserem Ziel, dem kleinen Freilichtmuseum La Zarza, kommen. Leider ist das Museum wegen der Feiertage geschlossen und damit entfällt auch die Besichtigung der alten Petroglyphen, aber an unserer kleinen Wanderung den Bach hinunter, an dem die Ureinwohner in Höhlen gelebt haben, hindert uns das nicht.

Zarza Bezaubernd ist der Weg im Lorbeerwald entlang und im Bachbett, dreimal geht es über enge Steige eine hohe Stufe hinab in kleine Kessel, die der Bach aus dem Lavagestein ausgewaschen hat. Im Halbrund stehen die Felswände, von Farnen bewachsen. Grün bemoost sind die Stämme der Bäume, die hier wachsen und einen grünen Tunnel über uns bilden. Leise murmelt das Bächlein, sonst ist es sehr still, kaum ein Vogel ist zu hören.

Dann geht es in Kehren bergauf und über den Bergrücken durch einen lichten niedrigen Baumheidewald wieder zurück zum Parkplatz.

Fast zu schnell vergeht die Fahrt zurück nach Hause, vorbei an den schönen Kiefern, durch das dichte Grün der Nord und Nord-Ost-Küste mit den tief eingeschnittenen Barrancos. Abends gibt es ein festliches Weihnachtsessen im Hotel mit vielen leckeren Köstlichkeiten, inclusive regionaler Spezialitäten wie den Papas arrugadas, den typisch kanarischen Runzelkartoffeln, mit Mojo Verde oder Mojo Picon, und einem guten Rotwein der Insel.

Tag 5: Vulkane und Salinen auf der Südspitze

Los Canarios Heute wollen wir die Südspitze erkunden. Die Straße liegt wieder wunderschön im Hang hoch über dem Meer und führt durch nette kleine Orte mit den typischen bunten Häusern. Immer wieder bieten sich schöne Blicke hinab zur Küste und auf das blau schimmernde Meer.

Wir fahren die Rutta del Vino, die Weinstraße La Palmas, wie uns ein Schild mitteilt. Und tatsächlich liegen beiderseits der Straße viele Parzellen mit Weinreben, die so ganz anders aussehen als bei uns. Dürre braune Ranken liegen auf dem trockenen schwarzbraunen Vulkanboden, wenige gelbliche Blätter bieten ein Bild des Jammers, aber immerhin ist ja Winter und der rote Wein, der früher an die Königshöfe Europas geliefert wurde, wirklich ganz lecker.

Los Canarios Als wir uns Los Canarios nähern, wird der Vulkanismus, der die Insel entstehen und wachsen ließ, immer präsenter. Kurz unterhalb der Stadt informieren wir uns im Besucherzentrum und laufen auf den Kraterrand des Vulkans San Antonio, ein mächtiger schwarzer Kegel, der 1677 das letzte Mal ausgebrochen ist. Von dort oben hat man einen herrlichen Blick hinab zur schwarzen Küste, über Aschefelder, Lavaströme, Weinberge und Bananenplantagen. Auch der jüngste Vulkan, der 1971 ausgebrochene Teneguia, ist nur wenig unterhalb von uns zu sehen.

Saline Wir fahren in langen Schleifen hinab zur Küste und schauen uns den Leuchtturm und die Saline an. Die weiß bis rosa-roten Salzbecken bilden einen starken, reizvollen Kontrast zur tief schwarzen Lava. Wir machen einen kleinen Rundgang, bei dem Tafeln über alle Stationen der Salzgewinnung informieren. Und natürlich erwerben wir etliche Portionen Salz in dem kleinen Laden, ein ideales Mitbringsel, welches aber auch jeder brauchen kann.

Auf dem Rückweg genießen wir wieder die schönen Blicke und sind schon bald wieder in Cancajos, wo sogar noch genug Zeit für ein Bad im Hotelpool ist. Auf dem Balkon unseres Apartments mit Meerblick lassen wir den Nachmittag ausklingen.

Tag 6: Strand- und Stadt-Spaziergang, eine Madonna und Zwillingsdrachenbäume

Los Cancajos Ein fauler Vormittag, gefüllt nur mit einem Spaziergang auf der nett gemachten Seepromenade von Cancajos, Füße in die gar nicht so kalten Wellen des Atlantik halten an dem kleinen schwarzen Strand und dann noch ein Kaffee Solo und ein Kaffee Cortado in einer der Bars an der Promenade. Dafür dass Cancajos die Touristenhochburg von La Palma ist, geht es hier wirklich sehr beschaulich zu.

Am Nachmittag bummeln wir durch die Inselhauptstadt Santa Cruz mit ihren hübschen alten Häusern und den liebevoll mit Blumen dekorierten Balkonen. Sehr bunt und gepflegt ist das Stadtbild. Der kleine aber prächtige Plaza de Espana zeugt von dem ehemaligen Reichtum der Stadt.

Santa Cruz Ein kleines Highlight ist der Besuch des „Santuario de Nuestra Senora de las Nieves“, der Kirche der Inselpatronin. Ich bin ganz stolz, dass ich den Weg dorthin finde. Die letzten Meter laufen wir zu Fuß, vorbei an Orangenhainen bis zu dem auf einer kleinen Anhöhe gelegenen Kirchlein, welches prächtig im Inneren ausgestattet ist und zahlreiche Bilder der Patronin beherbergt, die sich offensichtlich nicht nur um die Seefahrer und heutigen Inselbewohner kümmert, sondern sogar schon die Ureinwohner behütete.

Drachenbaum Eine weitere Pfadfinderleistung ist das Auffinden der Zwillingsdrachenbäume ein Stück weiter südlich, hoch im Hang über Cancajos. Innig sind die Kronen der beiden mehrere hundert Jahre alten Bäume ineinander verwoben.

Nach dem Abendessen sitzen wir noch lange auf unserem Balkon und schauen in den Sternenhimmel. Direkt vor uns am samtig-dunklen Nachthimmel liegt Orion begleitet von seinen Jagdhunden, von denen Sirius alle anderen Sterne überstrahlt.

La Palma bietet durch seine Lage hervorragende Bedingungen zur Beobachtung des Sternenhimmels, weshalb auch die großen europäischen Observatorien hier auf dem Roche de los Muchachos, am höchsten Punkt der Insel, gebaut wurden. Zusammen mit dem Observatorium auf dem Teide in Teneriffa bilden diese die Europäische Nordsternwarte. Um sie vor Lichtverschmutzung zu schützen wurde 1988 das sogenannte "Ley del Cielo" (Himmelsgesetz) erlassen. Viele Miradores der Insel haben den Zusatz „Astronomico“, Tafeln erläutern astronomische Attraktionen wie etwa wo der Canopus zu sehen ist - und Wegweiser in den Himmel zeigen die Position des Polarsterns.

Daher wissen wir, wann und wo genau der zweithellste Stern am Himmel aufgehen würde, der Canopus, der nur weit im Süden zu sehen ist. Über dem Meer, rechts von Teneriffa und direkt in unserem Blick vom Balkon sollte dies sein, und heute Nacht haben wir durchgehalten und wurden um 23 Uhr mit dem Blick auf den aufgehenden Canopus belohnt.

Tag 7: Auf den Pico de la Nieve

Pico de la Nieve Die Luft ist klar, der Blick auf den Grad des Cumbre Vieja von Wolken kaum verstellt. Wir beschließen die Gunst des Wetters für eine Tour auf den Pico de la Nieve am Rande der Caldera zu nutzen. Die bereits bekannte LP-4 mit ihren 3888 Kurven bringt uns hinauf bis zum Ausgangpunkt der Wanderung in etwa 1850 Metern Höhe.

Während der kurvigen Fahrt hinauf hat sich doch wieder eine geschlossene Wolkendecke gebildet, die an den Bergrücken anbrandet. Aber wir haben Glück, nach kurzer Fahrt durch die Wolken ist der Himmel wieder frei und strahlt in leuchtendem Blau.

Pico de la Nieve Der erste Abschnitt der Wanderung führt durch den lichten, sonnigen Kiefernwald. Es duftet frisch und angenehm holzig. Einige hundert Meter unter uns brandet eine gleißend weiße Wolkendecke im Osten gegen die Cumbre Vieja, darüber ist am Horizont Teneriffa mit dem schneegefleckten Teide zu sehen, rechts davon schaut La Gomera aus dem Wolkenmeer.

Es geht höher hinauf, wir verlassen den Wald und wandern durch niedrige Sträucher und kriechende Gehölze bis hinauf zum Pico de la Nieve am Rande der Caldera. Die Sicht ist wahrhaft einzigartig und reicht über den in Wolken gebetteten Rücken des Cumbre Vieja bis nach Hiero, das sich als dritte Insel neben Teneriffa und La Gomera zeigt. Pico de la Nieve Zur Rechten haben wir einen großartigen Blick in die Caldera, die wolkenlos und klar vor und unter uns liegt. Am gegenüberliegenden Rand sind die weißen Kuppeln der Observatorien zu erkennen. Die gewaltigen Steilhänge der Caldera sind durchzogen von dunklen Lavagängen und von farbigen Aschen gebändert, grelle Orange hebt sich von rostroten Tönen ab. Bis hinunter zum Meer reicht der Blick.

Der Rückweg führt uns ein Stück entlang des Caldera-Grates bis hin zu einem alten Versammlungsplatz der Ureinwohner „Tagoror La Erita“, wo sogar einige Felsritzungen bzw. Petroglyphen der alten Palmerer zu sehen sind, konzentrische Kreise und Schlangenlinien.

Über einen Panoramaweg im Hang durch die schönen kanarischen Kiefern und wieder durch den Wald mit dem dichten federnden Nadelteppich geht es zurück zum Auto.

Tag 8: Einmal rund um die Insel

La Palma Einmal rund um die Insel im Uhrzeigersinn geht es heute, ein paar Ecken erkunden, die wir noch nicht gesehen haben. Schöne kleine Pausen gibt es zwischendurch, etwa einen Kaffee Cortado in Los Canarios.

Glorieta Sehr nett ist der Abstecher zum kleinen Platz in La Glorieta, der von einem Künstler als Symbiose von Natur und Skulptur, Mosaik und Stein angelegt ist. Schöne Exemplare einheimischer Pflanzen sind eingebettet in Muster aus Lava-Steinen und Fliesenbruch, die den Boden und Bänke bedecken. Etwas erinnert das Ensemble an Gaudis Parc Güell in Barcelona im Kleinformat. Die dekorativen großen Blätter der Monstera wiederholen sich in grünen Steinlappen darunter und im Bodenmosaik, ähnlich die fleischigen graugrünen Blatt-Rosetten der Agavacea, deren Symmetrie im Sockel aufgenommen wird. Das Ganze ist liebevoll gepflegt, die dekorativen Pflanzen danken mit üppigem Wuchs und schönen Blüten, wie die gelb-roten Traubenkerzen des Aloes oder die gelben Blütenkegel des Aeonium.

Wir bummeln durch Tazarcorte und essen zu Mittag im nahegelegenen Hafen El Puerto, wo es an der kleinen belebten Strandpromenade leckeren Fisch gibt. Über den Norden und Nordosten führen dann ab Zarza bekannte Straßen zurück nach Los Cancajos.

Tag 9: Wandern im Lorbeerwald von Los Tilos

Los Tilos Tief eingeschnitten ist der Barranco von Los Tilos, zusätzlich hängen noch dicke graue Wolken über der Insel, stauen sich am Berg. Das verstärkt noch das Dämmerungsgrün unter dem dichten hohen Dach des Lorbeerwaldes. Wir wandern einen kleinen Forstweg bergan. Es riecht frisch und nebelfeuchtgrün nach Laub und feuchter Erde. Wir gehen durch grüne Tunnel, gebildet von schlanken, hohen Lorbeerbäumen, wenig Licht dringt durch das dichte dunkelgrüne Blätterdach. Efeu rankt sich an den Bäumen empor, lange Ranken von Schlinggewächsen hängen herab, Farne mit meterlangen Wedeln dekorieren die feuchten Felswände. Der grüne Raum ist von vielen Vogelstimmen erfüllt, am prominentesten ist der Gesang der Amseln.

Los Tilos Nach anderthalb Stunden Anstieg ist ein kleiner Mirador erreicht, hoch über der grünen Wildnis liegt schwindelerregend die kleine Plattform auf einem schmalen Lavagang, den die Erosion freigelegt hat und der sich als Solitär aus dem Wald erhebt. Trotz tief hängender Wolkenfetzen und einsetzendem Regen bietet sich ein schöner Blick über den Wald und in die grünen Schluchten und Klüfte des Barrancos, ein würdiger Endpunkt unserer Wanderung. Bei unserer Jause werden wir von kleinen Vögel belagert, bunte Pinzons, die ohne Scheu heranhüpfen um ein paar Brösel zu ergattern.

Der Weg bergab zurück zum Auto ist rasch bewältigt, schade dass dies unsere letzte Wanderung auf La Palma gewesen ist. Morgen geht es in aller Frühe wieder zurück ins verschneite Deutschland. Aber bestimmt war dies nicht unser letzter Urlaub auf La Palma, dieser schönen beschaulichen Insel mit der fantastischen Natur und seinen freundlichen Bewohnern.


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Aeonium

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